Sunday, May 07, 2006

An old ode to an old friend


where the showing up would happen


MIKLAS
(in Sapphic stanza)

Once, for instance, shaved like a monk, you showed up
Wearing painted sneakers and jeans. Your artwork
Was a model of ardor: I remember
Pens of yours running

Out of ink, not due to your scholarly zeal,
But because your trousers were saturated
With it. Sometimes, out of your blue, you took to
Rolling on cobble,

Adding new hues: purple from mixing blood with
Blue already present. An otherwise drab
Vindobona public Gymnasium gained
Dash on your easel.

Sewers were your forts, and at times I joined you
Under Amadeus' deathday city's streets,
Trudging through those soggy canals against the
Laws of our fathers.

Seven years I spent on the teeter-totter
Keeping you in balance with canon’s children;
Seven years I lived as the liaison be-
Tween you and Normal.

Now that I’ve been gone for a weighty eight years,
Has the seesaw tilted you up or down, friend?
Either way, your paints must have spilled, my poor boy
Miklas, my Vincent.

.

4 comments:

Justin Slocum Bailey said...

Naja, eine stilisierte Erinnerung, könnte man sagen. Eigentlich besteht mein insgesamtes Bild vom Mikl auch aus vielen weiteren Erlebnissen; ich war ja schon in der Volksschule mit ihm sehr gut befreundet. Für dieses Gedicht (welches ich vor ca. fünf Jahren schrieb und später überarbeitete) habe ich ein paar bestimmte Erinnerungen gewählt, die meinem Zweck dienten; es galt, etwas im Stil der Sappho zu schreiben, und dafür lieh ich dem Ganzen eine traurige Atmosphäre.

Recht hast du aber sicher, daß wir über seine jetzige Person staunen würden! Der Miklas wird für mich immer denjenigen symbolisieren, der auf die Meinungen der Kritiker pfeifen kann, und dafür umso kreativer, umso echter ist. Dazu war er noch einer meiner wahresten Freunde. Deshalb wollte ich ja auch seine Erinnerung verewigen--wenn es auch eine Erinnerung ist, die kein anderer teilen mag!

Mich interessieren deine Erinnerungen an den Peter. Sahst ihn nach dem AKG überhaupt noch?
Vielen dank übrigens, daß du hier unter Dunster mitmachst!

Anonymous said...

Ich muss sagen, mich beeindrueckt sehr, wie das Thema des Gleichgewichts ausgebaut wird in der Stophenpaar am Ende des Gedichts.

teeter totter ...... seesaw
seven ...... eight
balance ....... tilt

Ich verbringe taeglich vielleicht ein wenig zu viel Zeit auf dem Brett eines wirklichen teeter totters. Vielleicht DAHER gefaellt mir so sehr dieses Gedicht.

Schoen geschrieben.

Justin Slocum Bailey said...

Vielen Dank, Obdachloser Dave--schön erklärt!

Anonymous said...

Bin uebrigens nicht eigentlich obdachlos. Und wenn Sie sich mal in der Umgebung von Ann Arbor finden, steht Ihnen eine Einladung offen, auf den Totter zu klettern und eine halbe Stunde oder so zu verschaukeln. Sie koennten auch ein Gedicht vom Ende des Bretts vorlesen ... es ist schon ausprobiert von einem Totterling, Conan Smith. (sein Gespraech ist unter den 'Archives' zu finden, und sein Gedicht 'I hate Coffee' ist nicht gerade nach meinem Geschmack, aber als Gastgeber in dem Fall ist es nicht meine Rolle, Kritiker zu spielen.)